Mahmurod Odinaev, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei Tadschikistans, verbüßt derzeit eine Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt des Landes. Laut seinen Angehörigen leidet er an schweren gesundheitlichen Problemen – darunter Bluthochdruck, akute Rückenschmerzen und Erkrankungen der Harnwege.
Antrag auf medizinische Verlegung
Die Familie von Odinaev hat offiziell beim Zentralen Strafvollzugsdienst Tadschikistans beantragt, ihn in das Gefängniskrankenhaus der Stadt Vahdat zu verlegen – als einzige Möglichkeit für eine angemessene medizinische Versorgung. Bislang liegt keine offizielle Antwort vor.
Sein Sohn Habibullo Rizoew berichtet, dass sein Vater beim letzten Besuch kaum noch gehen konnte und nicht mehr in der Lage war, selbstständig zu stehen:
„Sein Zustand war besorgniserregend. Er hat selbst darum gebeten, dass wir uns um seine medizinische Behandlung kümmern.“
Anhaltende Sorgen um den Gesundheitszustand
Die Angehörigen erklären, Odinaev habe sich seit zwei Jahren regelmäßig über seinen Gesundheitszustand beklagt. Trotz der Versorgung mit Medikamenten habe sich keine nennenswerte Besserung eingestellt. Offizielle Stellen – sowohl medizinische als auch juristische – haben sich bislang nicht öffentlich zur Lage geäußert.
Hintergrund: Verurteilung und Haftumstände
Mahmurod Odinaev wurde im Dezember 2020 festgenommen und später wegen „Rowdytums“ und „Aufruf zum verfassungswidrigen Umsturz“ zu 14 Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2021 wurde seine Strafe per Amnestie reduziert, doch er lehnte diese symbolisch ab und forderte seine vollständige Freilassung.
Kurz vor seiner Festnahme hatte er einen Antrag auf Genehmigung einer Kundgebung gestellt. Er galt anschließend als verschwunden und wurde zwei Wochen später in Duschanbe festgenommen.
Internationale Reaktionen
Internationale Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt ihre Besorgnis über Odinaevs Gesundheitszustand geäußert und fordern, ihm den Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung zu gewähren. Es wurde auch vorgeschlagen, ihn aufgrund seiner Krankheiten in Hausarrest zu überführen.
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