Mittwoch, Juni 18, 2025
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StartNachrichtenVideo aus Kulob zeigt Zwangsrekrutierung ohne Vorladung – Öffentliche Empörung über „Soldatenjagd“

Video aus Kulob zeigt Zwangsrekrutierung ohne Vorladung – Öffentliche Empörung über „Soldatenjagd“

Ein neues Video, das Radio Ozodi zugespielt wurde, sorgt für Aufsehen: Darin ist zu sehen, wie Polizeibeamte in Zivil einen jungen Mann ohne Vorladung mitten im Basar von Kulob gewaltsam in den Militärdienst einziehen wollen. Die Szene hat in den sozialen Netzwerken und unter Menschenrechtlern für Empörung gesorgt.

„Ich bin gekommen, um dich zu holen – ohne Vorladung“

Im Video konfrontiert ein ziviler Beamter den jungen Amirjon Buchorijew direkt in einem Geschäft seiner Mutter, der Händlerin Radschabbi Odinaewa. „Ich bin persönlich gekommen, um dich zu holen. Ohne Vorladung. Lass die Vorladung liegen“, sagt der Beamte vor mehreren Zeugen.

Augenzeugen berichten, dass Händler am Basar versucht haben, die Rekrutierung zu verhindern. Die Polizei habe daraufhin das Geschäft der Familie versiegelt – offenbar als Druckmittel.

Familie bezeichnet Vorgehen als entwürdigend

„Wir sind zu hundert Prozent einverstanden, dass mein Bruder seinen Wehrdienst ableistet“, sagte sein Bruder Aziz Buchorijew am 9. April gegenüber Radio Ozodi. „Aber warum auf diese Weise – öffentlich, beleidigend, mit Gewalt? Wir zahlen Steuern, wir leben legal. Mein Bruder wird zum Militär gehen, aber nicht unter diesen Bedingungen.“

Er beklagte zudem, dass die Familie weder schriftlich informiert noch ordentlich einberufen wurde. Das Verhalten der Polizei beschrieb er als einschüchternd und respektlos.

Offiziell abgeschlossen – doch die „Soldatenjagd“ geht weiter

Die Behörden in der Region Khatlon hatten am 1. April offiziell verkündet, dass das Einberufungssoll für die Frühjahrskampagne erfüllt sei. Dennoch häufen sich Berichte über Zwangsrekrutierungen in verschiedenen Städten, insbesondere in Kulob.

Ein anonymer Mitarbeiter der Polizeidienststelle in Kulob sagte gegenüber Radio Ozodi, dass ihm der konkrete Vorfall nicht bekannt sei. Gleichzeitig bestätigte er, dass Beamte angewiesen wurden, beim „Einzug junger Männer in die Armee im Rahmen der Gesetze mitzuhelfen“.

Jährliche Praxis sorgt für Angst und Misstrauen

Die Rekrutierung junger Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren erfolgt zweimal im Jahr – im Frühjahr und Herbst. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, bei denen Jugendliche ohne Vorladung und unter Zwang in die Armee gebracht werden. In sozialen Netzwerken wird dies als „Sarboschikor“ – Soldatenjagd – bezeichnet.

Menschenrechtler und zivilgesellschaftliche Organisationen kritisieren seit Jahren diese Praxis. Sie fordern mehr Transparenz, rechtssichere Einberufungen und das Ende willkürlicher und entwürdigender Maßnahmen.

TajNews wird die Entwicklungen weiterverfolgen und über neue Erkenntnisse berichten.

- Duschanbe

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