Ruchshona Hakimova, eine junge tadschikische Journalistin und Mutter von zwei Kleinkindern, die vor knapp drei Monaten zu acht Jahren Haft verurteilt wurde, ist aus dem Untersuchungsgefängnis in Duschanbe in das Frauengefängnis der Stadt Nurek verlegt worden. Dies bestätigte ein Familienmitglied gegenüber „Asia-Plus“.
Laut der Quelle erfolgte die Verlegung am 22. April.
„Gestern brachten wir ihr Essen ins Untersuchungsgefängnis, doch es wurde nicht angenommen. Uns wurde gesagt, dass Ruchshona bereits ins Gefängnis nach Nurek verlegt wurde und wir nichts mehr bringen sollen“, berichteten die Angehörigen.
Seit ihrer Festnahme und Verurteilung konnten Verwandte Hakimova bisher keinen Besuch bei ihr erhalten. Nun hoffen sie, sie im Gefängnis in Nurek sehen zu können.
In Nurek befindet sich die einzige Strafvollzugsanstalt für Frauen in Tadschikistan, das Gefängnis YaS 3/8.
Die Familie von Ruchshona Hakimova betonte erneut ihre Unschuld und forderte eine faire Überprüfung ihres Falls.
Eine Quelle bei „Asia-Plus“ informierte zudem, dass alle Verurteilten im sogenannten „Putschfall“ diese Woche aus dem Untersuchungsgefängnis in verschiedene Haftanstalten überstellt werden.
Bereits zuvor wurden etwa 230.000 Somoni, die Hakimova gemeinsam mit ihrem Ehemann für den Kauf eines Hauses gespart hatte, von den Behörden konfisziert. Auch das Vermögen weiterer Angeklagter in diesem Fall wird beschlagnahmt.
Die 31-jährige Ruchshona Hakimova, Mutter eines 9 Monate und eines 2 Jahre alten Kindes, wurde im Rahmen des „Putschfalles“ wegen „Beteiligung an Hochverrat unter Ausnutzung ihrer Dienststellung“ zu acht Jahren Haft verurteilt.
Anfangs durfte sie aufgrund ihrer kleinen Kinder noch in Freiheit bleiben, allerdings wurde ihr nach der Urteilsverkündung am 5. Februar die Freiheit entzogen. Ihre Berufung wurde abgelehnt.
Am 5. Februar wurden insgesamt neun Personen — darunter ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter, Vertreter politischer Parteien und ehemalige Beamte — im Zusammenhang mit dem angeblichen Staatsstreich verurteilt. Die meisten von ihnen bestreiten die Vorwürfe des Hochverrats und des Machtumsturzes.