In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Facebook, wurde ein Aufruf einer Gruppe aktiver Jugendlicher Tadschikistans an die gesetzgebenden Organe des Landes veröffentlicht. Der Text wurde von Mahmadsaid Saidov verbreitet, einem Anhänger des Führers der Nation und aktiven Mitglied der Bewegung „Avangard“, die als nahestehend zum Staatlichen Komitee für nationale Sicherheit Tadschikistans gilt. In dem Aufruf wird nicht konkretisiert, welche Jugendlichen genau dahinterstehen.
Die Jugendlichen äußern ihre Besorgnis über den zunehmenden Trend unter Frauen und Mädchen, ihr äußeres Erscheinungsbild durch kosmetische Eingriffe und Schönheitsoperationen künstlich zu verändern. Ihrer Ansicht nach wird dadurch das traditionelle Erscheinungsbild der tadschikischen Frau beeinträchtigt und der Ruf der Nation geschädigt.
Im Aufruf heißt es:
Aufruf
der aktiven Jugend Tadschikistans an die gesetzgebenden Organe der Republik Tadschikistan
„Die natürliche Schönheit der tadschikischen Frau – insbesondere ihre Augen und Augenbrauen – war zu allen Zeiten Ausdruck von Schönheit, klarem Verstand, hohen moralischen Werten sowie ein Erbe der Traditionen unserer Vorfahren. Dies hat stets das Ansehen des tadschikischen Volkes und der tadschikischen Frau bei anderen Nationen und Völkern gestärkt.
Leider beobachten wir, die aktive Jugend des Landes, dass in letzter Zeit einige Frauen und Mädchen ihr äußeres Erscheinungsbild künstlich verändern – etwa durch Eingriffe in Schönheitssalons oder medizinischen Einrichtungen –, um Oberflächlichkeit, Eitelkeit oder Selbstdarstellung zu fördern. Besonders betroffen sind Lippen, Brüste, Augen, Augenbrauen und Haare (mittels Botox, Keratin usw.). Dies führt zunehmend zu einem Verlust des Ansehens und des Images tadschikischer Frauen.
Zudem treten solche Frauen mit künstlich verändertem Aussehen aktiv in sozialen Netzwerken und in Freizeitzentren (wie Clubs, Diskotheken und Shisha-Bars) auf, was dem Ansehen und der Würde der tadschikischen Frau schadet.
Wir erinnern daran, dass kosmetische Eingriffe oft gesundheitliche Risiken bergen und dazu führen können, dass die natürliche Schönheit unwiederbringlich verloren geht.
Erschwerend kommt hinzu, dass einige Frauen mit verändertem Aussehen sogar Pilgerreisen zu heiligen Stätten unternehmen, was aus Sicht des Islam (außer in Ausnahmefällen) als verboten gilt.
Deshalb schlagen wir, die aktive Jugend, folgende Maßnahmen vor:
- Änderungen und Ergänzungen des Gesetzes der Republik Tadschikistan „Über die Regulierung von Feierlichkeiten und Zeremonien“, um administrative und strafrechtliche Verantwortung für künstliche Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes vorzusehen;
- Erhöhung der Steuern auf Einkünfte von Einrichtungen, die in diesem Bereich Dienstleistungen anbieten, unabhängig von ihrer Eigentumsform;
- Striktes Verbot für Frauen mit künstlich verändertem Aussehen, heilige Stätten zu betreten.
Wir, die Jugend, die heute den Großteil der tadschikischen Gesellschaft stellt, sind dankbar für die ständige Unterstützung durch den Gründer des Friedens und der nationalen Einheit – Führer der Nation, Präsident der Republik Tadschikistan – und unterstützen seinen politischen Kurs in allen Bereichen vollumfänglich.“
Eine Gruppe aktiver Jugendlicher
Beobachter gehen davon aus, dass dieser Aufruf in der tadschikischen Gesellschaft lebhafte Diskussionen auslösen könnte, da Fragen der individuellen Freiheit und des äußeren Erscheinungsbildes zu den besonders sensiblen Themen der modernen Zeit gehören.
