Dienstag, Juli 1, 2025
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Muzaffar Davlatmirow stirbt im Gefängnis – angesehener Geistlicher aus der Autonomen Provinz Berg-Badachschan verstorben

Muzaffar Davlatmirow, ein bekannter religiöser Führer aus der Autonomen Provinz Berg-Badachschan in Tadschikistan, ist im Strafvollzugszentrum der Stadt Yovon verstorben. Er wurde 61 Jahre alt.

Laut unabhängigen Quellen litt Davlatmirow an schwerem Diabetes, und die fehlende rechtzeitige medizinische Versorgung führte letztlich zu seinem Tod. Angehörige und internationale Menschenrechtsorganisationen hatten wiederholt seine Freilassung aus gesundheitlichen Gründen gefordert – vergeblich.

Verhaftung wegen Totengebets

Im Jahr 2022 wurde Muzaffar Davlatmirow zu fünf Jahren Haft verurteilt – wegen angeblicher „öffentlicher Aufrufe zu extremistischen Aktivitäten“. Der Anlass war, dass er ein Totengebet (Janaza) für drei getötete Männer während einer Polizeioperation in Chorugh (der Hauptstadt der Autonomen Provinz Berg-Badachschan) abhielt: Mamadbokir Mamadbokirov, Zoir Radschabow und Khursand Masorow.

Davlatmirow galt als einer der wenigen Geistlichen in der Region, die eine klare gesellschaftliche Haltung zeigten. Er genoss hohes Ansehen in der Bevölkerung. Sein Name wurde mehrfach in Berichten der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit genannt. Auch UN-Sonderberichterstatter und Menschenrechtsorganisationen forderten wiederholt seine Freilassung.

Repressionen gegen Berg-Badachschan

Seit der Machtkonsolidierung von Emomali Rahmon hat sich die politische Kontrolle über die Autonomen Provinz Berg-Badachschan verschärft. Besonders im Mai und Juni 2022 reagierten die Sicherheitskräfte auf Proteste mit brutalen Operationen. Berichten zufolge wurden dabei bis zu 40 Zivilisten getötet und Hunderte festgenommen. Die Regierung behauptet, es handle sich um „Mitglieder krimineller Gruppen“, doch Familienangehörige und Beobachter sprechen von gezielten politischen Repressionen.

Dritter Todesfall eines politischen Gefangenen aus der Autonomen Provinz Berg-Badachschan

Der Tod von Muzaffar Davlatmirow ist bereits der dritte Fall innerhalb eines Jahres, bei dem ein politischer Gefangener aus der Autonomen Provinz Berg-Badachschan im Gefängnis stirbt. Zuvor verstarben auch Kulmamad Pallaew (aus dem Bezirk Rushon) und Aslan Gulobow (aus Chorugh), die beide zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.

Bislang haben sich die tadschikischen Behörden nicht offiziell zum Tod Davlatmirows geäußert. Berichten zufolge wurde sein Leichnam noch nicht an die Angehörigen übergeben, und sein genaues Grab ist unbekannt.

Ein Symbol für Würde und Widerstand

Muzaffar Davlatmirow bleibt für viele in der Autonomen Provinz Berg-Badachschan ein Symbol für spirituelle Integrität und friedlichen Widerstand. Sein Tod wirft erneut ein Schlaglicht auf die kritische Menschenrechtslage in Tadschikistan und die dramatische Situation der politischen Gefangenen im Land.

- Duschanbe

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