Die Behörde für Staatliche Finanzkontrolle und Korruptionsbekämpfung der Republik Tadschikistan hat den Direktor des internationalen Flughafens Duschanbe, Abdullozoda Ismatullo Faizullo, wegen des Verdachts der Veruntreuung öffentlicher Gelder festgenommen. Dies bestätigte eine interne Quelle der Behörde gegenüber TajNews unter der Bedingung, anonym zu bleiben.
Offizielle Details zum Fall wurden bislang nicht veröffentlicht, und weder die Antikorruptionsbehörde noch die Staatsanwaltschaft haben sich öffentlich geäußert.
Der Flughafen Duschanbe – strategischer Knotenpunkt und Finanzquelle
Der internationale Flughafen Duschanbe ist nicht nur das wichtigste Luftverkehrszentrum des Landes, sondern auch eine bedeutende Einnahmequelle für den Staat. Insbesondere im Kontext der steigenden Zahl von Arbeitsmigranten und internationalen Flügen hat der Flughafen in den letzten Jahren stark an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung gewonnen.
Abdullozoda Ismatullo stand an der Spitze dieser Einrichtung und galt als einflussreicher Funktionär. Seine Festnahme wirft nun viele Fragen auf: Handelt es sich um einen Einzelfall von Korruption oder steckt ein größeres System dahinter?
Zeichen echter Antikorruptionspolitik oder gezielte Machtdemonstration?
Seit Jahren betont die tadschikische Regierung den Kampf gegen Korruption. Doch Kritiker bemängeln, dass dieser Kampf häufig selektiv geführt wird. Festnahmen hochrangiger Beamter erfolgen oft spektakulär, aber selten folgen strukturelle Reformen oder transparente Gerichtsprozesse.
Im Fall von Abdullozoda könnte es sich sowohl um ein Signal an andere Funktionäre handeln, als auch um eine politische Umverteilung von Einfluss in einem lukrativen Sektor.
Noch ist unklar:
- Wie hoch ist der Schaden, den er verursacht haben soll?
- Ist er Teil eines größeren Korruptionsnetzwerks?
- Wird das Verfahren öffentlich und fair geführt?
Ohne klare Antworten auf diese Fragen besteht die Gefahr, dass die Öffentlichkeit die Festnahme nicht als Akt der Gerechtigkeit, sondern als politisch motivierte Säuberung wahrnimmt.
Die Festnahme von Abdullozoda Ismatullo Faizullo ist ein weiterer symbolträchtiger Moment in Tadschikistans Antikorruptionspolitik. Ob dieser Schritt echte Veränderungen bringt oder lediglich eine Episode der „gezielten Disziplinierung“ ist, bleibt abzuwarten. Entscheidend wird sein, ob die Ermittlungen unabhängig, offen und rechtsstaatlich ablaufen — denn nur so kann das Vertrauen der Bürger in den Staat gestärkt werden.
