Die Bewegung „Reformen und Entwicklung Tadschikistans“ hat in einer offiziellen Erklärung ihre tiefe Besorgnis über die Zwangsrekrutierung tadschikischer Häftlinge durch russische Behörden zur Teilnahme am Krieg gegen die Ukraine geäußert.
In der Erklärung heißt es:
„Wir verurteilen entschieden die koordinierten Aktionen russischer Sicherheitsdienste, des Verteidigungsministeriums und der Strafvollzugsbehörden, die tadschikische Staatsbürger unter Folter und Druck zwingen, an die Front geschickt zu werden.“
Acht Tadschiken aus Wolgograd an die Front gebracht
Die Bewegung berichtet, dass am 3. April 2025 acht tadschikische Staatsbürger aus der Strafkolonie Nr. 26 in Wolgograd in Richtung Front gebracht wurden. In demselben Gefängnis sollen sich über 50 weitere Tadschiken unter schwierigen Bedingungen und ständiger Bedrohung befinden.
Der Vorsitzende der Bewegung, Sharofiddin Gadoev, erklärte:
„Dies ist ein klarer Fall von transnationalem Terrorismus und zwangsweiser militärischer Ausbeutung. Wir betrachten dies als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Verstoß gegen das Völkerrecht.“
Scharfe Kritik an Tadschikistans Regierung
Die Bewegung kritisiert zudem das Schweigen der tadschikischen Regierung scharf:
„Diese Gleichgültigkeit kommt einer Mittäterschaft an den Verbrechen gleich.“
In der Erklärung werden drei Forderungen gestellt:
- Offizieller Protest der tadschikischen Regierung gegenüber Russland und Rückführung der zwangsrekrutierten Bürger
- Unverzügliche internationale Untersuchung des Vorfalls
- Appell an die Bevölkerung Tadschikistans, sich nicht an einem fremden Krieg zu beteiligen
„Tadschikistan ist keine Kolonie – und seine Bürger dürfen nicht als Kanonenfutter missbraucht werden.“
China: Zwei Bürger im russischen Militär in der Ukraine verhaftet
Gleichzeitig wurde ein ähnlicher Fall aus der Ukraine bekannt:
Der ukrainische Präsident gab bekannt, dass zwei chinesische Staatsbürger, die in russischen Uniformen kämpften, in der Region Donezk festgenommen wurden.
„Sie hatten Ausweisdokumente, Bankkarten und persönliche Daten bei sich. Unsere Dienste untersuchen derzeit weitere Fälle dieser Art. Ich habe dem Außenminister die Anweisung gegeben, umgehend Kontakt mit Peking aufzunehmen.“
Die Ukraine verlangt von China eine klare Stellungnahme zur Beteiligung ihrer Staatsbürger an dem Krieg. Die Einbindung ausländischer Staatsangehöriger – ob direkt oder indirekt – zeige, dass Russland den Krieg aktiv weiter eskalieren wolle, so die ukrainische Regierung.
Internationale Aufmerksamkeit wächst
Angesichts des zunehmenden Einsatzes von Migranten und Häftlingen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine wächst die internationale Sorge. Expert*innen warnen:
Wenn Tadschikistan keine klare Haltung einnimmt, könnte es als Komplize solcher Handlungen gewertet werden.